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Azubis in Zeiten von Corona (1/2)

08. Apr 2021

Azubis in Zeiten von Corona (1/2)
Azubis in Zeiten von Corona (1/2)

Wie gestaltet sich der momentane Ausbildungsalltag in der BAUR-Gruppe für unsere Azubis? Wir haben bei Azubis aus verschiedenen Berufsgruppen und dem Ausbildungsleiter der BAUR-Gruppe nachgefragt, wie sich ihr (Arbeits-) Alltag durch Cornona verändert hat. Dabei haben wir ganz unterschiedliche, persönliche Erfahrungen erhalten.


Ruth, Fachkraft für Lagerlogistik, 1. Lehrjahr

„Mit 52 Jahren bin ich momentan wahrscheinlich die älteste Auszubildende der BAUR-Gruppe. Dies geschah jedoch nicht ganz freiwillig, sondern hängt auch mit der Pandemie zusammen. Bis zum Juli letzten Jahres war ich noch in einer anderen Firma beschäftigt und habe mir keine Gedanken über einen Jobwechsel gemacht. Jedoch wurde ich aufgrund von Corona und den wirtschaftlichen Einbußen gekündigt. So musste ich mich kurzerhand für einen beruflichen Neustart entscheiden und bin nun im ersten Lehrjahr zur Fachkraft für Lagerlogistik bei BAUR.

In der Logistik habe ich logischerweise keine Chance auf Anywhere Office, so dass ich weiterhin jeden Tag vor Ort tätig bin. Große Bedenken habe ich hier aber nicht, da ich mich zu meinem eigenen Schutze konsequent an Mindestabstand und Maske tragen halte. Außerdem bin ich auf der anderen Seite auch sehr zufrieden, täglich meine Kolleg*innen zu sehen und mit ihnen Gespräche zu führen. Ich gehe also trotz Corona-Pandemie sehr gerne auf die Arbeit und freue mich auf das Miteinander mit anderen Menschen.

An zwei Tagen in der Woche habe ich Unterricht an der Berufsschule Lichtenfels, hier macht es mir auch großen Spaß. Anfänglich war es schon etwas merkwürdig für mich, in einem Klassenzimmer mit größtenteils 16-jährigen Mitschüler*innen zu sitzen. Jedoch kommen wir mittlerweile sehr gut miteinander aus. Natürlich sind wir aktuell auch in Lichtenfels von einem normalen Schulalltag weit entfernt. In den vergangenen Monaten vor dem Jahreswechsel wurde unsere Schulklasse immer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hatte Präsenzunterricht im Klassenzimmer, während die andere Gruppe digital zugeschaltet war. Durch die Aufteilung in kleinere Gruppen mussten wir also nicht ganz auf persönlichen Unterricht verzichten und im Klassenzimmer war es dementsprechend auch leichter, die Schutzmaßnahmen umzusetzen. In meinen Augen war dies eine gute Lösung. Aufgrund der Schließung aller Schulen haben wir, wie alle anderen Azubis auch, aktuell rein digitalen Unterricht.

Letztendlich kann ich nur nochmals betonen, dass ich wirklich froh bin, in der BAUR-Gruppe gelandet zu sein. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe noch keinen Tag bereut. Gerne würde ich auch über meine Ausbildung hinaus ein Teil der Firma bleiben, da ich hier bereits Kontakte mit anderen Azubis geknüpft habe und allgemein auch alle Kolleg*innen sehr nett und aufmerksam sind. Obwohl ich dies vor einem Jahr noch nicht geplant hatte, konnte ich meinem Leben bedingt durch die Corona-Pandemie noch einmal eine neue berufliche Richtung geben.“


Nicole, Duales Studium BWL mit integrierter Ausbildung, 3. Lehrjahr

„Während mein beruflicher Alltag vor Beginn der Pandemie regelmäßig zwischen Büro und Hörsaal wechselte, so finde ich mich aktuell dauerhaft in meinen eigenen vier Wänden wieder, egal ob ich an einer Vorlesung der Hochschule teilnehme oder ich mich gerade zur Praxisphase im Betrieb befinde. Für mich bringt das natürlich den Vorteil, dass ich länger schlafen kann und eher „wieder zuhause“ bin, da ich mir momentan alle berufs- oder studienbedingten Autofahrten spare. Die sozialen Kontakte zu Kolleg*innen oder zu Kommiliton*innen beschränken sich jedoch leider nur auf den Bildschirm und der gemeinsame Gang in die Kantine oder ein kurzer Small-Talk zwischen den Vorlesungen fehlt schon sehr.

Unser Studentenleben ist zurzeit rein digital. Lediglich die Prüfungen haben im letzten Semester als Präsenzveranstaltungen stattgefunden. Über das Stattfinden der Prüfungen habe ich mich aber sehr gefreut, da ich diese ansonsten zusätzlich im nächsten Semester hätte nachschreiben müssen. Durch den Umstieg auf Online-Vorlesungen hat es sich für mich persönlich auch sehr gelohnt, auf papierloses Lernen und papierlose Vorlesungsmitschriften umzustellen. Dank Tablet und Tabletstift geht dies heutzutage zum Glück sehr einfach. Da wir momentan alle nötigen Unterlagen sowieso digital erhalten, macht papierloses Lernen vermehrt Sinn und hilft mir dabei, den Überblick zu behalten.

Ähnlich wie im Studium verhält es sich auch auf der Arbeit. Die komplette Arbeitswoche findet ausschließlich online statt und dank Microsoft Teams funktioniert auch die Kommunikation und die Einarbeitung in neue Aufgaben reibungslos. Allerdings lernt man als Azubi immer nur die momentanen Anywhere Office-Arbeitsabläufe einer Abteilung kennen, so dass ich mir manchmal schon gar nicht mehr vorstellen kann, wie manche Prozesse vor Ort im Büro und ohne Teams abgelaufen sind. Außerdem denke ich, dass die natürliche Hemmschwelle zum Nachfragen höher ist, wenn man Kolleg*innen extra erst anrufen muss, anstatt ihnen persönlich eine kurze Frage stellen zu können.

Vor Beginn der Pandemie war es für uns Auszubildende noch nicht möglich, im Anywhere Office zu arbeiten. Doch als sich die Situation zuspitzte, wurde uns diese Möglichkeit ganz unkompliziert geschaffen. Dieses schnelle Agieren im vergangenen Jahr schätze ich nach wie vor sehr. Für die Zukunft nach Corona würde ich mir einen Mix aus Präsenzarbeit und dem Arbeiten von zuhause aus auch für Azubis wünschen, um die Vorteile aus beiden Arbeitswelten miteinander zu verknüpfen.“


Elisa, Kauffrau für Marketingkommunikation, 2. Lehrjahr

„Ich bin nach wie vor erstaunt, wie gut das Arbeiten von zuhause aus funktioniert und abgesehen vom großen Unterschied, daheim und nicht im Büro zu sitzen, gibt es in meinem Arbeitsalltag eigentlich auch keine gravierenden Veränderungen. Meine täglichen Aufgaben kann ich alle im Anywhere Office erledigen, weshalb es für mich aktuell nicht nötig ist, nach Weismain zu fahren. So gelingt es mir auch sehr gut, meine Kontakte zu anderen Menschen auf ein Minimum zu reduzieren und damit zur Eindämmung der Pandemie beizutragen.

Wenn ich auf die Berufsschule blicke, gibt es hier allerdings einige Veränderungen zum normalen Schulbetrieb. Im Sommer musste ich im Zuge meiner Ausbildung von der Berufsschule Bamberg nach Nürnberg wechseln. Zu Beginn des Schuljahres lief hier alles wie gewohnt ab und so war es mir auch möglich, meine neuen Mitschüler*innen kennenzulernen. Von Blockwoche zu Blockwoche verlagerte sich der Unterricht dann immer mehr auf ein digitales Format und seit der kompletten Schließung der Schulen werden wir ausschließlich online unterrichtet. Das bedeutet: Unterricht nach Stundenplan, aber alles virtuell via Teams. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten funktioniert auch dies momentan überraschend gut.

Während meiner Berufsschulwochen in Nürnberg wohne ich eigentlich auch immer in einem Wohnheim, um mir so die Fahrtkosten und viel Zeit zu ersparen. Das Leben im Wohnheim war teilweise wirklich sehr skurril, da in einem Wohnheim für Berufsschüler*innen natürlich viele Menschen aus unterschiedlichsten Ausbildungsberufen untergebracht sind und miteinander in Kontakt kommen. Gerade in Pandemiezeiten war dies doch ein bisschen befremdlich. In der ersten Blockwoche im Sommer vergangenen Jahres waren die Umstände noch relativ „normal“. Man durfte gemeinsam essen, zusammen lernen und auch am Abend mit mehreren Personen in die Stadt. Jedoch waren auch zu diesem Zeitpunkt alle Schüler*innen schon in Einzelzimmern untergebracht. Als die Infektionszahlen bundesweit wieder anstiegen, änderte sich logischerweise auch die Lage in den Wohnheimen. Essen dufte man nur noch am Einzeltisch, gegenseitige Zimmerbesuche zum gemeinsamen Lernen wurden untersagt und auch der Stadtbummel am Nachmittag konnte nicht mehr stattfinden. Für mich persönlich war es immer eine merkwürdige Situation, im Wohnheim quasi „eingesperrt“ zu sein und am nächsten Morgen wieder mit allen Klassenkamerad*innen in einem vollen Klassenzimmer zu sitzen. Aufgrund dessen bin ich auch sehr froh, dass die Schulen momentan geschlossen sind und ich somit unnötigen Kontakten im Wohnheim und im Schulgebäude aus dem Weg gehen kann.

Meiner Meinung nach ist der Umgang mit den aktuellen Gegebenheiten eine Einstellungssache. Je mehr man sich auf die Situation einlässt, desto besser kommt man letztendlich auch zurecht. Natürlich fehlt auch mir der tägliche Austausch mit den anderen Azubis und den Kolleg*innen. Zum Beispiel finde ich es momentan schwieriger, auf der Arbeit Eigeninitiative zu zeigen, da man trotz Meetings einfach nicht so einen guten Überblick bekommt, was die Kolleg*innen tagtäglich machen. Im Büro kann man ihnen viel leichter „über die Schulter schauen“ und erhält so mehr Kenntnisse über die Arbeit der jeweiligen Abteilung. Aber wie gesagt, man sollte sich der Situation anpassen und das Beste daraus machen. Denn dann kann man auch von zuhause aus sehr viel lernen und eine tolle Zeit haben.“


Esther, Kauffrau im E-Commerce, 1. Lehrjahr

„Meine Arbeitsweise hat sich durch die Corona-Pandemie nicht wirklich verändert. In erster Linie liegt dies aber daran, dass ich meine Ausbildung erst im vergangenen September begonnen habe und ich seitdem weitestgehend remote von zuhause aus arbeite. Leider war es mir deshalb bis heute auch nicht wirklich möglich, die normale Arbeitswelt vor Ort in Weismain kennenzulernen. So fanden sogar die Einführungstage erstmals komplett digital statt, was ja eine Premiere in der BAUR-Gruppe darstellte. Auf der einen Seite war es schon schade, seine neuen Azubi Kolleg*innen nur auf digitalem Wege kennenzulernen. Auf der anderen Seite haben wir uns auch sehr gefreut, dass die Einführungstage nicht vollends ausfallen mussten.

Auch mein erster Abteilungswechsel lief zu großen Teilen komplett digital ab. Anfangs war ich wirklich skeptisch, da ich es mir nicht vorstellen konnte, mich aus dem Anywhere Office heraus mit allen Aufgaben vertraut zu machen. Die Abteilung und meine Ausbildungsbeauftragten gaben sich jedoch sehr viel Mühe und machten mir die ersten Tage in der neuen Abteilung so leicht wie nur möglich. Ein kleiner Teil der Einarbeitung fand dann aber dennoch vor Ort statt, da in meiner jetzigen Abteilung „Einkauf Taschen“ nicht alle Aufgaben von zuhause aus erledigt werden können.

Während den Berufsschulwochen wurde der Unterricht vor Weihnachten noch in Home Schooling Tage und in Präsenztage aufgeteilt. Von Montag bis Donnerstag hieß es also im Home Schooling lernen und am Freitag gab es dann immer einen Präsenztag, an dem wir dann auch oftmals bis zu drei Leistungsnachweise schreiben mussten. Da die Schulen aktuell noch geschlossen sind, findet der momentane Unterricht ausschließlich remote statt.

Für uns Newbies (neue Azubis) aus dem 1. Lehrjahr ist es ein besonderer Einstieg ins Berufsleben gewesen. Es ist schon sehr schade, dass wir momentan keine Zeit mit anderen Azubis während der Mittagspausen oder bei Vor-Ort-Seminaren verbringen können. Dies macht es uns teilweise schwer, andere Azubis und unsere Kolleg*innen aus den Abteilungen noch besser kennenzulernen.“


Wir danken euch vier für eure Erfahrungen mit eurem Arbeitsalltag während der Corona Pandemie! Im zweiten Teil dieser Beitragsreihe bekommt ihr weitere Einblicke von Tim (Informatikaufmann), Julian (Fotograf) und Max, dem Ausbildungsleiter der BAUR-Gruppe. Also seid gespannt 🙂

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Autorin

Alina Lange

Hallo, ich bin Alina und heiße euch ganz herzlich auf dem JobsBlog der BAUR-Gruppe willkommen. Ich mache derzeit mein Praktikum im Personalmarketing und freue mich, euch in der nächsten Zeit mit spannenden Themen zu versorgen. Viel Spaß beim Lesen :)

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